Unsere beiden Motorräder

Unsere beiden Motorräder

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2011 fuhren wir bis nach Burgos eine, im Vergleich zu 2010, leicht veränderte Route und besuchten einige Orte ein zweites Mal. Meistens fuhren wir aber Orte an, die wir noch nicht kannten und machten, besonders abseits ausgetretener Touristenpfade, wieder jede Menge Entdeckungen. Das cantabrische Bergland und die Strecke entlang der Nordküste waren uns neu.
Interessenschwerpunkt war wieder die Geschichte der jeweiligen Orte, insbesondere dann wenn sie im Zusammenhang mit dem Templerorden standen. Der aktuellste Beitrag befindet sich immer oben, der Beginn der Reise ist also ganz "unten", weil er der älteste Eintrag ist.

Links sind dunkelgelb oder orange

Sonntag, 24. Mai 2015

Tag 14 - Nach Hause und Rückblick

Nach der letzten, doch sehr bescheidenen Unterkunft hatten wir keine Lust mehr auf ein weiteres Experiment und fuhren noch vor Troyes auf die Autobahn und blieben dort auch, trotz Maut.

Die Heimfahrt verlief dann ohne Zwischenfälle und wir kamen am späten Nachmittag zu Hause an. Wir waren knapp 4000 km gefahren.

Wir hatten für diese Reise etwa 330€ für Benzin, 35€ für Eintritte, 150€ für Einkäufe, 870€ für Übernachtungen und 310€ für zum Essen gehen gebraucht. Zusammen mit der Maut kostete uns die Reise etwa 1800 €.

So langsam glaube ich wirklich, dass Lothringen ein Regenloch ist. Das haben wir schon 2010 erfahren.
Mit dem Wetter hatten wir ansonsten wieder sehr viel Glück, besonders in den Pyrenäen, von denen wir für diese Jahreszeit auch andere Geschichten kennen.
Einzig das cantabrisch/kastilische Bergland war wirklich erschreckend rauh und unfreundlich. Ich glaube, das muss ich dann nicht noch mal haben, wenn's nicht sein muss.

Rückschauend kann ich außerdem sagen, dass Nordspanien auch noch für eine dritte und vierte Reise gut wäre. Da wären zum Beispiel die Pyrenäen und das Pyrenäenvorland beiderseits der Grenze.
Leon steht immer noch auf unserer Wunschliste und die Las Medulas gleich dazu.
Und wie wir feststellen konnten, hat auch die Nordküste ihre Reize und zwar zum Schauen und zum Fahren. Immer noch würde ich gerne Gernika besuchen und auch die Höhle von Altamira, und und und ...
...und Frankreich ist auch toll :)

2012 war dann der Plan durch die Schweiz, in die Provence und ans Mittelmeer zu fahren, dann zur spanischen Grenze, in's Land der Kartharer, Carcassonne zu besuchen um dann über Andorra, oder auch am Mittelmeer entlang nach Spanien zu fahren und dort ein paar Tage auf dem Templerweg zuzubringen, oder eine Pyrenäentour zu fahren.
Wie dieses Unterfangen dann in die Tat umgesetzt wurde - das wird dann Blog Nr.3

Tag 13.1 - Aubigny-sur-Nere und die schlechteste Unterkunft der Reise

Tag 13 war ein kühler, windiger und ungemütlicher Tag.
Ich habe festgestellt, dass diese Mischung mir am meisten Energien raubt und so war das Fahren mühsam. Auch weil wir wieder eine größere Strecke auf der Autobahn waren.
Zu allem Übel verfuhren wir uns und machten Pause in Aubigny.

Wir stellten die Motorräder auf einem großen Parkplatz ab und gingen in's Zentrum, wo uns eine Überraschung erwartete. In Aubigny gibt es noch sehr viele gut erhaltene und sehr schöne Fachwerkhäuser und andere historische Gebäude, die das Stadtzentrum tatsächlich zu einem Kleinod machen.



Blick auf das Chateau der Stuarts











Auffällig waren die Bezeichnungen für Hotels, Restaurant und Geschäfte. Irgendwie hatte man den Eindruck in einer englischen Enklave gelandet zu sein, bzw. bei genauerem Hinsehen in einer schottischen.
Zu Hause dann löste ich das Rätsel auf: Aubigny ist die einzige Stadt in Frankreich, die immer noch an die alte Allianz /auld alliance erinnert und das historische Erbe zelebriert. Schottland und Frankreich hatten sich dafür gegen England verbündet, was auch eine gegenseitige Staatsbürgerschaft und Unterstützung im Kiregsfall beinhaltete.
Aubigny wird auch die Stadt der Stuarts genannt.








Am Ende unseres vorletzten Reisetages übernachteten wir in Malay le petit, an der Nationalstraße zwischen Sens und Troyes, in der Auberge de Rabelais, die zu den Logis de france gehört.
Logis de france, das sind oft - nicht immer - kleinere und ältere Hotels, meistens familiengeführt. Mit den Logis haben wir bisher nicht so gute Erfahrungen gemacht. Es waren immer Hotels die sich eher auf Geschäftsreisende und Trucker eingerichtet hatten und weniger auf Touristen.
Diesen Eindruck hatte ich hier auch.

Nunja, der Besitzer outete sich als Deutscher und auch noch als Motorradfahrer und so durften die Bikes in seinen Schuppen. Dort war auch die Werkbank und dort lagen auch Nägel auf dem Boden – vertrauenerweckend war das schon mal nicht.

Das ganze Anwesen wirkte (2011) unaufgeräumt, lieblos und sanierungsbedürftig.

Drinnen ging es genauso weiter - schmuddelig. Der Zimmerflur war so eng, dass wir Probleme mit dem Gepäck hatten. So verwundert es auch nicht, dass unser Zimmer winzig war.
Früher hatte man hier wohl nur Toiletten auf dem Flur. Heute gibt es eine Nasszelle im Zimmer: Dafür kann man sich aber kaum noch rumdrehen. Wären wir nicht so müde gewesen, wären wir vielleicht wieder gegangen.









Wider besseres Wissen gingen wir später hinunter, um noch was zu trinken und ließen uns überreden auch etwas zu essen. Das Käsebuffet sah immerhin einladend aus.
Was wir zu Essen bekamen, war nicht nur von der Qualität her unterirdisch (Der Salat sah aus wie Salatabfall, Schinkenscheiben zu dick und mit Fettrand und Schwarte, ein halbrohes Ei im Salat, labbrige Pommes...) , sondern auch von der Zusammenstellung her, dafür war der Preis aber frech und vom Käsebuffet durfte man sich zum Nachtisch auch nichts auswählen, sondern bekam ein Stückchen gebracht.

Wir waren k.o. und schliefen trotz allem gut, auch weil der Verkehr direkt vorm Fenster, in der Nacht fast ganz verebbte.

Logischerweise war das Frühstück auch nichts Besonderes und trotzdem bezahlten wir 57€ für die Übernachtung, 7,50 für ein Frühstück und 9 € für drei Tassen Kaffee, sowie 32€ für das Abendessen.

Wir waren über 100€ ärmer und dafür um die Erfahrung reicher, dass wir vom einzigen Deutschen, bei dem wir übernachtet hatten, abgezockt worden waren.
Nicht dass 57€ zu viel gewesen wären für eine Übernachtung, wenn wir dafür ein sauberes Bett gehabt hätten und vielleicht 2 m² mehr Abstellfläche, oder ein anständiges und sauberes Bad.
Und auch 32 € für ein Abendessen zu zweit in Frankreich ist nicht überteuert, ab das Preis-Leistungsverhältnis war hier noch viel mehr in Schieflage, als der Übernachtungspreis.

Tag 13 - Streckenkarte

Am nächsten Tag hatte ich keine Lust auf Nationalstraße und wir fuhren ein Stück einfach quer der Nase nach. Dabei sieht man zwar Land und Leute, aber man kommt nicht vorwärts und wir waren froh, als wir wieder mautfreie Autobahn fahren konnten.

Dank einer verpassten Autobahnausfahrt entdeckten wir Aubigny-sur-Nere und machten dort ein wenig länger Halt als geplant :)

Tag 12.2 - Irgendwo im Nirgendwo




Das Relais l'Age, das zu Suaux gehört, liegt weit abseits der Straße in einem Weiler, wo es wahrscheinlich außer der Pension und ihren Besitzern vielleicht noch ein Dutzend Einwohner gibt.
Das Relais verfügt über rustikale Ferienhäuser, vermietet aber auch nur die Zimmer. Es gibt einen riesigen Garten und einen Swimming-Pool, Gartenmöbel etc.

Es war schon gegen Abend, als wir ankamen und an noch mal weg fahren war nicht zu denken. Wahrscheinlich wäre geschlossen gewesen, bevor wir im nächsten Restaurant angekommen wären.
Und so kam es uns sehr entgegen, dass sich im Schlafzimmer auch noch ein Tisch und Stühle befanden, denn Abendessen gab es mal wieder aus unserem Vorrat.

Parken in der Scheune :)


wir bekamen ein Häuschen für uns alleine

Eingangsbereich

die Küche

Das Schlafzimmer, leider funktionierte der TV nicht

Zwei Betten zu viel 



Vor dem Schlafzimmer noch eine Sitzecke


gleich vor der Tür



Frühstück gab es im Wohnhaus der Besitzer.
Als wir im Relais waren, war der Herr des Hauses alleine. So weit ich verstanden habe, führt seine Tochter eigentlich die Pension.
Der Rest der Familie (mit den deutsch sprechenden Mitgliedern) war ausgeflogen. Er war sehr freundlich, wirkte aber auch ein wenig penibel, wozu dann passte, dass das Frühstück am nächsten Morgen abgezählt und etwas knapp bemessen war. Vielleicht hatte er aber auch einfach nicht mit Gästen gerechnet.
Außer uns sahen wir nur ein weiteres Pärchen beim Frühstück.

hier gab es Frühstück










Samstag, 23. Mai 2015

Tag 12.1 - Kilometer machen

Die Autobahnen, die um die teuren Küstenorte in Frankreich herum führen, kosten Einiges und so versuchten wir Geld zu sparen und auf der Landstraße zu bleiben. Wirklich empfehlenswert ist das aber nicht, denn es ist doch auch ziemlich viel Verkehr und vom landschaftlichen her, habe ich die Gegend als wenig reizvoll erlebt - zumindest von der Straße aus, denn man hat keine Aussicht auf's Meer.

Bayonne und Biarritz umfuhren wir dann doch auf der Autobahn und blieben auch auf der Autobahn bis wir an Bordeaux und Angouleme vorbei waren.
Die Strecke ließ sich sehr gut und komfortabel fahren.
Danach ging es auf der Nationalstraße weiter und für die Nacht landeten wir Irgendwo im Nirgendwo.


Tag 11.3 - Die Spanientour ist fast zu Ende

oder : ein Sonntag in San Sebastian Teil 3

Wir hatten ein Restaurant empfohlen bekommen und als wir von den Windkämmen wieder zurück kamen, machten wir uns auf die Suche, fanden es aber nicht.
Schließlich beendeten wir unsere Suche in einem mittelmäßigen Bistro und liefen dann zurück, Richtung Bucht, um dann wieder mit dem Bus hinauf zum Hotel zu fahren.
Inzwischen war es später Nachmittag geworden.

Hätten wir nicht am nächsten Tag wieder weiter fahren wollen, wären wir eventuell abends noch mal hinunter in die Stadt gefahren zum Tapas essen, um im Notfall (falls kein Bus mehr fahren würde) mit dem Taxi zurück zu fahren. So aber sollte es ja nicht zu spät werden und wir machten uns noch mal auf die Socken, um im Buena Vista essen zu gehen.




Im Nachhinein würde ich sagen, dass wir noch mindestens eine Übernachtung mehr für San Sebastian hätten einplanen sollen. Es gibt in und um die Stadt herum so viel zu entdecken, dass man bestimmt keine Langeweile bekommt, ganz abgesehen von den TapasBars, die zu den Highlights von San Sebastian gehören.
Man sollte allerdings so planen, dass man wie wir am Montag wieder abfährt. Der Sonntagabend ist vermutlich in der Stadt sowieso ein kurzer, sodass man für einen längeren, nächtlichen Besuch dort lieber den Freitag- und/oder Samstagabend wählt.
Leider ist San Sebastian nicht so "preiswert", wie andere Städte, die wir kennengelernt haben, im Gegenteil. Trotzdem wäre es am falschen Ende gespart.


unser Zimmerfenster und der Hoteleingang






Das Leku Eder würde ich auch jederzeit wieder als "Basis" wählen. Es liegt ruhig und landschaftlich schön und hat trotzdem beste Anbindung durch die Bushaltestelle. Von hier aus geht es in die Innenstadt, aber auch auf dem Jakobsweg und dem Bergrücken entlang.
Zu Fuß erreicht man auch schnell den Vergnügungspark, wo es eine Zahnradbahn gibt, die den Benutzer hinunter in die Stadt bringt, in die Nähe der Windkämme.

Wir bezahlten für die Übernachtungen ein mal 65 € und ein mal 75 € und auch darüber kann man nicht meckern.








Tag 11.2 - La Concha - die Bucht von San Sebastian

oder: ein Sonntag in San Sebastian Teil 2

La Concha - die Muschel, heißt die ruhige Bucht von San Sebastian, die tatsächlich die Form einer Muschel, mit einem ziemlich engen Ausgang zum Atlantik hat. 
In der Mitte gibt es ein Inselchen "Isla de Santa Clara", auch La Perla genannt.

Nachdem wir uns die Altstadt und den kleinen, bunten Hafen angesehen hatten, liefen wir am Strand entlang, rund um die ganze Bucht.

Der Strand beginnt quasi vor der Haustür


Blick zur gegenüber liegenden Seite


... Eingang der Bucht und Monte Igueldo


Das Rathaus

Dort wo die Altstadt zu Ende ist und sich das moderne San Sebastian ausbreitet, liegt das Rathaus. Es versprüht noch etwas von der einstigen Exklusivität, des früher recht mondänen Badeortes.

Man umrundet die Bucht über einem Arkadengang, in dem es ein paar Händler gibt, die Erfrischungen verkaufen, sehr komfortabel. Viele Bänke laden zum Rasten ein. 
Wir gingen mal oben und mal direkt am Wasser entlang.




eine Rampe hinunter zum Strand


fast die Hälfte ist umrundet

das Ende des Strandes

Die beiden sich gegenüberliegenden Enden der Bucht werden von großes Eisenskulpturen geziert. Wir haben uns die Windkämme von Eduardo Chillida angesehen.
Sie stehen an der Küste, dort wo die Brandung des Atlantiks hereinkommt und sind so nicht nur der Zeit sondern auch Wind, Wetter und Wasser ausgesetzt.
















Für die Einheimischen ist dieser Ort scheinbar auch sehr attraktiv. eine Hochzeitsgesellschaft ließ sich vor den Windkämmen fotografieren. Die Kinder vergnügten sich mit den "Fauchlöchern".
Dort wo die Brandung herein kommt, drückt sie die Luft mit lautem Fauchen durch die Löcher, die man extra hier angebracht hat. 


Im Hintergrund die Isla Santa Clara


senkrechte Gesteinsschichten