Unsere beiden Motorräder

Unsere beiden Motorräder

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2011 fuhren wir bis nach Burgos eine, im Vergleich zu 2010, leicht veränderte Route und besuchten einige Orte ein zweites Mal. Meistens fuhren wir aber Orte an, die wir noch nicht kannten und machten, besonders abseits ausgetretener Touristenpfade, wieder jede Menge Entdeckungen. Das cantabrische Bergland und die Strecke entlang der Nordküste waren uns neu.
Interessenschwerpunkt war wieder die Geschichte der jeweiligen Orte, insbesondere dann wenn sie im Zusammenhang mit dem Templerorden standen. Der aktuellste Beitrag befindet sich immer oben, der Beginn der Reise ist also ganz "unten", weil er der älteste Eintrag ist.

Links sind dunkelgelb oder orange

Das Hospital von Tonnerre

Margarete von Burgund, Gräfin von Tonnerre * 1250 + 1308, wurde durch Hochzeit mit Karl von Anjou (Urenkel der Eleonore von Aquitanien, Bruder des Heiligen König Ludwig) Königin von Neapel, Sizilien, Titularkönigin von Jerusalem und Gräfin von Anjou, Maine, Provence und Forcalquier.

Nach dem Tod von Karl I. zog sie sich mit Margarete von Brienne (Witwe des Fürsten von Antiochia und Graf von Tripolis, Bohemund), Catherine de Courtenay (Titularkaiserin von Konstantinopel) nach Tonnere zurück, wo sie das Hospice de Fontenilles, das spätere Hotel-Dieu erbauen ließ und auch dort in der Krankenpflege tätig war.
Noch zu ihren Lebzeiten wurde die Marienstatue aufgestellt, die heute noch im Chor, hoch über dem Altar steht.

Im großen Saal war Platz für 40 Alkoven, für die Kranken.
Heute misst der Saal in der Länge  96 Meter, bei einer Breite von 14 Metern und einer Höhe von 12 Metern.

1359 wurde Tonnerre von den Engländern besetzt. König Edward III. lagerte in der Halle und so wurde das Hospital geschont, während Tonnerre niedergebrannt wurde.

1443 begann man mit dem Bau des Hotel-Dieu in Beaune, nach dem Vorbild von Tonnerre

von 1454 stammt die Figurengruppe der Grablegung, eine der Ältesten dieser Art.

1621 wurde im Chor ein Altar aufgestellt

Ab 1650 wurde der Krankensaal nicht mehr als solcher benutzt.

1763 wurde  ein Saal mit Empore angebaut

1785 wurde auf dem Boden aus Metall ein Gnomon, eine Mittagslinie gezogen, die mittels eines Sonnenflecks anzeigt, wann Mittag ist.

Während der französischen Revolution wurden einige Grabmäler innerhalb des Hospitals zerstört.

1918 benutzten die Amerikaner den Saal als Lager.

1940 wurden bei einem Luftangriff alle Kirchenfenster der Nordseite zerstört und ein Großteil des Daches.

Heute befinden sich im Hotel-Dieu das Tourismusbüro für die Region, permanente, sowie wechselnde Ausstellungen und ein kleines Museum zur Krankenpflege. Und natürlich kann man den großen Saal mit seiner außergewöhnlichen Decke und dem Gnomon besichtigen.

2 Kommentare:

  1. Eine sehr schöner Reisebericht.
    Wir besuchen nun auch das zweite mal diese Region.
    Vor 2Jahren haben wir die Pyrenäen vom Mittelmeer zum Atlantik durch quert. Unser südlichster Punkt waren die Banderas Reales.
    Viele Orte eurer Reise kennen wir schon, von anderen haben wir erst durch diese Seite erfahren.

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    1. Danke für den Kommentar - prima, dass der Blog noch gelesen wird :), da hat sich die viele Arbeit gelohnt :)

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