Unsere beiden Motorräder

Unsere beiden Motorräder

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2011 fuhren wir bis nach Burgos eine, im Vergleich zu 2010, leicht veränderte Route und besuchten einige Orte ein zweites Mal. Meistens fuhren wir aber Orte an, die wir noch nicht kannten und machten, besonders abseits ausgetretener Touristenpfade, wieder jede Menge Entdeckungen. Das cantabrische Bergland und die Strecke entlang der Nordküste waren uns neu.
Interessenschwerpunkt war wieder die Geschichte der jeweiligen Orte, insbesondere dann wenn sie im Zusammenhang mit dem Templerorden standen. Der aktuellste Beitrag befindet sich immer oben, der Beginn der Reise ist also ganz "unten", weil er der älteste Eintrag ist.

Links sind dunkelgelb oder orange

Die Templer von Castro Urdiales

Die "Los Templarios" von Castro Urdiales sind ein Chor, der seinen Namen von der Burg und deren Geschichte herleitet, von der heute nur noch ein paar Mauerreste über Allendelagua übrig sind und ein Textfragment:

Piedras sagradas en triste orfandad/ nada perturba del bosque la paz/ tan sólo el eco parece cantar/ en notas que evocan fervor monacal/ Salve Regina/ Salve Regina/.... Rugió la tormenta/ pasó el vendaval/ fiera en ti/ se ensañó sin piedad....

Traurige Lieder zwischen heiligen Steinen/ doch niemand stört den Frieden des Waldes/ und so scheint nur das Echo zu singen/ Salve Regina/ Salve Regina/...es heult der Sturm/ ein Orkan zieht vorbei/ die Bestie in dir (in ihm)/ ist gnadenlos

Dazu exsistiert auch noch die Legende von dem verfluchten Tempelritter:

Camilo de Carvajales, ein enger Freund des Königs Ferdinand IV, verlor durch die Intrigen neidischer Adliger das Vertrauen seines Souveräns und schloss sich dem Templerorden an.
Er soll im heiligen Land gewesen sein, wo er an drei Einsätzen teilgenommen haben soll und sich dann den Mönchen, bei Castro Urdiales angeschlossen haben, um dann aber sein Leben als Einsiedler zu verbringen.
Die Legende sagt, dass ihm eines Tages ein Vogel begegnet sei, der ihn mit seinem wunderschönen Gesang dazu verlockt hätte, ihm zu folgen. Und schließlich verwandelte sich der Vogel in ein schönes, junges Mädchen. Der Ritter, sofort in Liebe zu ihr entbrannt, rannte ihr nach bis zu den Klippen, wo sie die Hand nach ihm ausstreckte...
Man fand nie seinen Körper nur den Templermantel auf dem Wasser treiben.
Die Mönche gingen nun regelmäßig zu der Stelle um für ihn zu beten und eines Tages erschien dann der Totgeglaubte tatsächlich wieder. Als die Mönche jedoch näher kamen erkannten sie, dass es sich um ein Gespenst handelte. Trotzdem wollten sie ihm ein christliches Begräbnis bereiten, als aber einer der Mönche ihn berührte, wurde er von einem Blitzschlag getroffen. Und das Gespenst schrie: ""Ich bin verurteilt, bin auf immer verdammt und für immer bin ich gequält. Und wenn Ihr etwas von dieser Qual fühlen wollt dann legt Eure Hand auf meine. " Darauf hin verschwand das Gespenst und die Mönche verließen noch am selben Tag die Burg und schlossen sich dem Johanniterorden an.
Die Strafe soll den Ritter noch bis heute in der Gegend um den Monte Cerredo umtreiben und wenn der Sturmwind durch die Mauerreste pfeift, soll nur das "Salve Regina" das Gespenst zum Schweigen bringen, dessen Grabesstimme sonst immer wieder ruft: Ich bin verdammt.

Ob die Burg, San Anton genannt, zu der anscheinend auch ein Kloster gehörte, nun den Templern gehörte oder nicht, darüber streiten sich mal wieder die Gelehrten.
Fakt ist allerdings, dass die alteingesessenen Einwohner dort, schon immer und unbeirrbar behaupten: diese Burg sei eine Templerburg.
Neben der Legende von dem verfluchten Tempelritter, wird auch erzählt, es hätte einen Steinsarkophag mit Reliquien gegeben und die Templer sollen ihn verehrt haben.

Auf der anderen Seite sagen die Forscher, dass die Burg erst im 14.Jhrdt gebaut wurde und da der Templerorden schon 1312 aufgelöst worden sei, käme er als Besitzer nicht in Frage. Im Übrigen gibt es scheinbar keinerlei schriftliche Hinweise zu der Burg San Anton.

Ich tendiere in dieser Sache dazu, den Bewohnern der Gegend recht zu geben, denn Legenden haben immer auch einen wahren Kern. 

Vielleicht gab es ja tatsächlich dort oben eine Einsiedelei und ein paar Mönche. Und vielleicht sogar Brüder des Templerordens. Vielleicht gab es tatsächlich einen Vorfall  mit einem Mädchen, bei dem es dann am Ende zwei Tote gegeben hat.

Wieso hätte eigentlich ein Mönch so hart bestraft werden sollen, nur dafür dass er Mädchen vor dem Abstürzen hatte bewahren wollen?


Aus der Geschichte des Templerordens weiß man, dass seine Besitzungen oft an den Johanniterorden übergeben wurden. Vielleicht sind nicht nur die Mönche diesem Orden beigetreten, vielleicht gehörte später auch die Burg diesem Orden ...


Auf jeden Fall eine interessante Geschichte.


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