Unsere beiden Motorräder

Unsere beiden Motorräder

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2011 fuhren wir bis nach Burgos eine, im Vergleich zu 2010, leicht veränderte Route und besuchten einige Orte ein zweites Mal. Meistens fuhren wir aber Orte an, die wir noch nicht kannten und machten, besonders abseits ausgetretener Touristenpfade, wieder jede Menge Entdeckungen. Das cantabrische Bergland und die Strecke entlang der Nordküste waren uns neu.
Interessenschwerpunkt war wieder die Geschichte der jeweiligen Orte, insbesondere dann wenn sie im Zusammenhang mit dem Templerorden standen. Der aktuellste Beitrag befindet sich immer oben, der Beginn der Reise ist also ganz "unten", weil er der älteste Eintrag ist.

Links sind dunkelgelb oder orange

Montag, 4. Mai 2015

Tag 2.3 - Vezelay, der Beginn der Via Lemovicensis

Auf dem Weg nach Vezelay passierten wir wieder die Abfahrt zur Templerkirche La Saulce de Island. Wieder waren wir zu spät dran, um uns hier auch noch aufzuhalten. Die Kapelle musste dem UNESCO-Welterbe, der Kathedrale in Vezelay weichen. Ob ich es wohl noch irgendwann schaffen werde, mir das Templergebäude von der Nähe ansehen zu können?



 Der Ort Vezelay ist schon über 1000 Jahre alt. Auch er liegt auf einer Anhöhe und am höchsten Punkt befindet sich die Basilika Sainte-Marie-Madeleine.
Wir parkten neben der Kirche unter großen alten Bäumen und während wir uns ihr Inneres ansahen, ging draußen wieder mal ein Gewitter nieder.







Die Gurtbögen in den wechselnden Farben erinnerten mich an den Speyerer Dom. Die Basilika wirkt aber viel luftiger und ist wesentlich heller als dieser.
Sie wurde im Jahr 1120 anstelle des ursprünglichen Baus, der abgebrannt war, begonnen und über 100 Jahre lang ge- bzw. immer wieder aufgebaut. Und so geht man heute durch das romanische Kirchenschiff auf den frühgotischen Chor zu.
In einer Seitenkapelle befindet sich ein Kreuz, das von deutschen Kriegsgefangen her gebracht wurde.
Mehr dazu auf einer Extraseite (s. rechte Spalte)


Besondere Bedeutung kommt Vezelay aber nicht nur durch die Reliquien der Maria-Magdalena zu.
Der Ort ist außerdem noch Beginn der Via Lemovicensis, dem Jakobsweg durch Frankreich, der über Limoge führt.
Hier rief Bernard von Clairvaux 1146 zum zweiten Kreuzzug auf und schrieb Geschichte, die unsere Beziehungen zum nahen Osten heute noch beeinflussen.
1166 flüchtete Thomas Becket, Erzbischof von Canterbury hier her. Etwa 50 Jahre später trafen sich hier Richard Löwenherz und Phillippe Auguste mit ihren Armeen um zum 3. Kreuzzug aufzubrechen.
Kein Wunder also, dass man hier in der Umgebung auch überall auf Hinterlassenschaften der Templer trifft, in deren Stammland man sich hier immer noch befindet.

Die Templer von Vezelay ;)

Neben der Basilika, sollte man aber nicht versäumen, auch dem Örtchen Vezelay ein wenig Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Nicht umsonst gehört es zu den besonders ausgezeichneten, schönsten Dörfern Frankreichs.

nur eine von vielen schönen Gässchen
Von Vezelay aus, folgten wir dieses mal dem Jakobsweg so genau wie möglich und fuhren auf diese Weise über weiterhin schöne Strecken, an sehenswerten Orten vorbei. Allerdings waren diese Nebenstrecken von der Straßenqualität her oft nicht besonders gut, was aber zu erwarten gewesen war.



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