Unsere beiden Motorräder

Unsere beiden Motorräder

...

2011 fuhren wir bis nach Burgos eine, im Vergleich zu 2010, leicht veränderte Route und besuchten einige Orte ein zweites Mal. Meistens fuhren wir aber Orte an, die wir noch nicht kannten und machten, besonders abseits ausgetretener Touristenpfade, wieder jede Menge Entdeckungen. Das cantabrische Bergland und die Strecke entlang der Nordküste waren uns neu.
Interessenschwerpunkt war wieder die Geschichte der jeweiligen Orte, insbesondere dann wenn sie im Zusammenhang mit dem Templerorden standen. Der aktuellste Beitrag befindet sich immer oben, der Beginn der Reise ist also ganz "unten", weil er der älteste Eintrag ist.

Links sind dunkelgelb oder orange

Samstag, 9. Mai 2015

Tag 6.1 - Wieder auf den Spuren der Templer




eine Empfehlung wert: die Provinz Navarra

Der nächste sehenswerte Ort, Sangüesa, liegt nur wenige Km weit von Sos entfernt. Der Ort wurde in der Hochzeit der Pilgerfahrten, im 12. Jhrdt. gegründet. Hier trifft man auch wieder auf den Jakobsweg, der von Jaca her kommt.
Für Besichtigungen hatten wir hier keine Zeit. Lediglich einen Supermarkt besuchten wir, bevor wir auf die Autobahn gingen.

Unser nächster Halt war einer der Hauptorte am Camino frances: Puenta la Reina. Ab hier laufen nun endgültig alle ursprünglich aus Frankreich kommenden Pilger auf einem einzigen Weg.

Der Ort mit der strategisch wichtigen Brücke über den Fluss Arga wurde wohl im 11. Jhrdt. gegründet, erhielt 1122 die Stadtrechte und gehörte Mitte des 13. Jhrdt's als eine Schenkung von García IV. dem Templerorden.

Kommt man von Pamplona aus in den Ort, so folgt man dem Jakobsweg und biegt nach links ab. Zwischen der Pilgerherberge der Padres Reparadores und der Rückseite der Kirche El Crucifijo führt er auf das Colegio Seminario (Schule, Sekundarstufe) der Padres Reparadores (Klostergemeinschaft der Herz-Jesu-Priester SCJ) zu, um dann nach rechts abzubiegen. Hier geht die Straße unter einem Torbogen hindurch, der die Kirche, deren Eingang hier liegt, mit dem historischen Pilgerhospital verbindet.

Der Torbogen über dem Jakobsweg

Die Kirche wurde vom Templerorden 1146 gegründet als Santa Maria de las Huertas (... von den Gärten). Sie gehörte zu einem Kloster des Templerordens.
1312 wurden die Templer vertrieben. Später übernahm der Johanniterorden die Besitztümer.1469 übernahm die Crucifijo-Bruderschaft das Hospital, und die Kirche die den Namen El Crucifijo erhielt. Nach der Säkularisierung folgten 1919 die  Padres Reparadores als Besitzer.

unter dem Torbogen, Eingang zur Schule
 oder dem Priesterseminar mit Malteserkreuzen
Wir parkten allerdings nicht an der Kirche, sondern zentraler, in einer Straße parallel zum Jakobsweg, der auf der Calle Mayor direkt und immer geradeaus vom Kirchenportal zur Brücke über den Arga führt.
Die Kirche El Crucifijo betraten wir durch das aus dem 12 Jhrdt. erhaltene Portal. Der Innenraum ist, wie für romanische Bauten üblich, relativ dunkel und wohltuend schmucklos. Als Bemalung fallen lediglich vereinzelte, kleine, rote Tatzenkreuze auf den Säulen und an den Wänden auf.
Für einen Euro kann man eine Weile das Licht in einer gotischen Abside neben dem Chor einschalten und das legendenumwobene gotische Holzkreuz betrachten, das hier hängt.


Das Kreuz soll aus dem Rheinland stammen und von Pilgern nach Santiago geschleppt worden sein. Auf dem Rückweg soll es an den Templerorden übergeben worden sein. Es wird jedoch erst 1325 erstmals schriftlich erwähnt. Zu seiner Y-Form mit dem Mittelbalken gibt es einige interessante Seiten im Web.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gabelkreuz
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/
Unter anderem wird das Y mit dem durchgehenden Mittelbalken auch "pata de oca" (Gänsefuß) genannt und soll ein Geheimzeichen der Templer gewesen sein. Sollte da etwas dran sein, wäre die Anwesenheit des Mystikerkreuzes in der Templerkirche, kein Zufall.


Chor von außen mit dem einzigen Fenster,
 das den Kirchenraum erhellt

Der Turm wurde erst im 17. Jhrdt fertig
Von hier aus gingen wir den Jakobsweg bis zur Brücke, der von vielen Geschäften und Restaurants gesäumt wird, die sich zum Teil in mit Wappen verzierten, alten Herrenhäusern befinden.

Der Jakobsweg und Turm der Santiagokirche 
Wappen und typisch für Navarra: verzierte Dachsparren



Die romanische Brücke, die von einer Königin gestiftet worden sein soll, damit die Pilger sicher den Arga überqueren konnten, ist eines der beliebtesten Fotomotive am Jakobsweg.
Beitrag von unserer Tour 2010 zu Puenta la Reina

Blick durch den Wehrturm auf die Brücke







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen