Wieder machten wir jedoch Bekanntschaft mit der Bauwut der Spanier und gerieten in eine lange, staubige Baustelle, die vermutlich die Straßenführung zwischen Jaca und Liedena in Zukunft noch weiter verändern wird.
Unser nächster Halt war dann Javier, das in der Hauptsache aus Klöstern, Einrichtungen für die Besucher, Wallfahrer und Touristen, sowie einer Burg aus dem 10 Jhrdt. besteht, die aber auch dem Jesuitenorden gehört. Alles ist hier sehr ordentlich und wirkt fast schon ein wenig künstlich, sodass man irgendwie bezweifelt, dass die Burg tatsächlich und wirklich alt ist.
Der Jesuitenorden hat die Burg auf jeden Fall restaurieren lassen und hier leider auch eine völlig unpassende Basilika an das alte Bauwerk angefügt. Vielleicht verstärkt Letzteres den Eindruck, dass hier irgend etwas nicht stimmt.
Dieses Städtchen soll eines der schönsten in Aragon sein, ich würde so weit gehen zu sagen, es ist eines der schönsten von Spanien, weil es nämlich ein wunderbar einheitliches Bild abgibt. Auch neuere Gebäude, wie zum Beispiel das Parador (spanische Luxushotelkette) von Sos, orientieren sich in ihrem Äußeren bis zu den Dachziegeln, an der historischen Bausubstanz.
Schon von Weitem sieht man Sos auf einem Felsen thronen, überragt vom Bergfried der Burg.
Bäckerei gegenüber und Restaurant im Torbogen |
Folgt man der Hauptstraße, kommt man vorbei an mit Wappen geschmückten Herrenhäusern und betritt die Plaza de la Villa, wo das Rathaus steht und das Colegio Isidoro Gil de Jaz aus dem 18. Jhrdt. in dem sich unter anderem Schule und Kindergarten befinden.
enge Bebauung garantiert im Sommer Schatten |
Sodann führte uns unser Erkundungsgang hinauf zum höchsten Punkt der Stadt: dem Bergfried.
Von der Burgmauer aus hat man einen herrlichen Blick auf die Dächer von SOS und über die Landschaft, bis hin zu den Pyrenäengipfeln.
Portal und Durchgang zur Straße |
Zurück von unserem Abendspaziergang kehrten, wir in dem Restaurant "Landa" gegenüber ein und genossen dort auf einer Terasse die schöne Aussicht bei einem sehr guten Essen. Wir hatten eine racion grande pimientos piquillo, chorizo de jabila, anchoas, Patatas bravas, Eis als Nachtisch, sowie 2 Kaffee und zwei Bier für 28 EURO, nicht zu vergessen: ausgesprochen nette Gastgeber.
Wir verbrachten eine ruhige Nacht, genossen ein gutes Frühstück und bezahlten, sehr zufrieden etwas über 88 EURO.
Würde ich noch mal hier her kommen, würde ich auf jeden Fall zwei Nächte einplanen, denn SOS hat noch sehr viel mehr zu bieten als das was wir von der Stadt auf unserem kurzen Spaziergang gesehen haben. Unter anderem gibt es hier neben der sehenswerten Krypta von St. Esteban, ein mittelalterliches Judenviertel und das Geburtshaus eines der berühmtesten spanischen Könige, Ferdinand dem Katholischen ( Entdeckung Amerikas und Unterwerfung der entdeckten Gebiete, Abschluss der Rückeroberung Spaniens von den Mauren, Vertreibung der Juden, Inquisition)
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