Wir wollten nicht durch Bilbao fahren, auch nicht auf der Autobahn, sondern mit einer ganz besonderen Fähre, über die Ria de Bilbao übersetzen,.
Und zwar mit einer Schwebefähre. Diese Schwebefähre muss man sich wie ein Stück Straße vorstellen, das an Seilen von einem Gerüst hängt und die ganze Zeit von der einen auf die andere Seite fährt.
Bei der Schwebefähre von Portugalete (so heißt der Ort wo sie steht) war der Baumeister, Alberto de Palacio, zudem auch noch ein Schüler von Gustave Eiffel und so kann die "Puente Colgante"bzw. "Puente de Vizcaya" ihre Verwandschaft zum Eiffelturm nicht verleugnen. Sie wurde 1893 frei gegeben und ist das älteste Bauwerk dieser Art, weltweit.
Die Brücke gehört zum Weltkulturerbe.
Leider fuhren wir zu früh von der Autobahn herunter und verfransten uns im riesigen Fährhafen, worauf wir erst wieder auf die Autobahn zurück finden mussten, um einen neuen Anlauf zu nehmen. Dieser ging ebenfalls schief und wir fanden uns in der Hälfte der Strecke nach Bilbao wieder.
Hier muss man sagen, dass wenn man auch normalerweise in Spanien jedes noch so kleine Kapellchen am Jakobsweg durch die Beschilderung findet - ausgerechnet hier im Baskenland, war das UNESCO-Welterbe derart schlecht beschildert, dass wir auch noch ein zweites und drittes Mal an der Zufahrtsstraße vorbei fuhren.
Völlig entnervt parkten wir und zwar zufällig fast neben der gesuchten Straße. Erst jetzt konnten wir uns zurücklehnen und ... uns über die Zeit ärgern, die wir unnötig hin und her gefahren waren. In der gleichen Zeit wären wir nämlich auch durch Bilbao gefahren gewesen und schon weiter, als jetzt gekommen.
Und dann dachte ich auch noch, ich hätte meinen Zündschlüssel verloren ...
Entsprechend genervt setzten wir also für 1,80 insgesamt über und ich war erst recht mies drauf, weil wir meiner Meinung nach dem Bauwerk und der schönen Promenade viel zu wenig Zeit und Beachtung geschenkt hatten.
Diese Einsiedelei stammt aus dem 10. Jhrdt und war wahrscheinlich auch ein Rückzugsort für den Templerorden. Außerdem war der Felsen mal Widerstands- mal Piratennest und das Kirchlein wurde mehrfach zerstört, sodass man heute wohl kaum noch mittelalterliche Spuren findet.
Wir fanden San Juan allerdings nicht auf Anhieb, sondern landeten erst mal in dem Schnellrestaurant in der Nähe. Von dort hat man einen schönen Ausblick auf's Meer und die malerische Felsküste.
Der steile Weg hinunter an den Strand, von dem man uns fälschlicherweise sagte, es ginge hier nach San Juan, entmutigte allerdings - Durchfahrt verboten.
Als wir später dann weiter fuhren kamen wir tatsächlich an die Stelle, wo man nach San Juan abbiegt. Hier war allerdings nun gesperrt und einige Monate später erfuhren wir auch warum: Ein Teil des Abhangs war abgerutscht, mitsamt der Straße. Wir hätten also so oder so San Juan gar nicht auf normalen Wegen erreichen können.
In der Situation war es jedoch nur noch enttäuschend lediglich durch die Bäume einen Blick auf San Juan werfen zu können.
Und auf der Straße ging es auch nicht weiter. Also mussten wir nun umkehren und wieder über Bakio und ziemlich umständlich dann über Bermeo nach Gernika, der heiligen Stadt der Basken, zu fahren.
Dort hätte so einiges auf meinem Programm gestanden, wie zum Beispiel die heilige Eiche, oder das Friedensmuseum oder ein Mosaik aus Kacheln mit dem berühmten Bild von Picasso, oder, oder .
Die Laune war zu diesem Zeitpunkt allerdings auf einem derartigen Tiefpunkt angekommen, dass auch ich keine Lust mehr auf Stadtbesichtigung hatte.Wir fuhren also an der Küste entlang und trafen, quasi als Entschädigung auf ein Kurveneldorado.
Besser konnte es, nach den vielen Kilometern auf schlechten Straßen gar nicht kommen:
Kilometer um Kilometer kann man ab Ondarroa auf breiten, neuen Straßen oft genau an der Küste entlang, mit Blick auf das Meer, Kurve um Kurve genießen, wären da nicht ab und zu die Raser auf ihren Bikes.
Kurz vor San Sebastian, wo wir zwei Nächte bleiben wollten, bevor wir uns auf den Nachhauseweg machen würden, hielten wir noch ein mal an und gingen an den Strand um dort einen Kaffee zu trinken und einfach den versöhnlichen Ausklang des Tages zu genießen.
Zarautz |
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