Die Fosse Dionne ist eine Karstquelle, bei der das zuvor in ihrem Einzugsgebiet versickerte Wasser wieder an die Oberfläche tritt. Je nach Niederschlagsmenge schüttet sie mehr oder weniger Wasser aus.
Die Quelle war Grund und Zentrum der ersten Besiedlung.
Auch die Römer siedelten hier schon.
So weit ich unseren Zimmerwirt verstanden habe, meint er dass hier wohl früher ein sumpfiges und wegen der Mücken auch verseuchtes Gelände war und dass der heilige Johannes von Réôme (5./6, Jhrdt) vielleicht die Quelle als erster fassen ließ und den Sumpf planmäßig entwässerte. In der Legende vertreibt er jedoch ein giftiges Tier von der Quelle. Was im Grunde genommen auf das Gleiche herauskommt und da ja in jeder Legende auch Wahrheit steckt, lässt sich das giftige Tier nun auch leicht deuten.
1578 wurde die Quelle zum Waschhaus. Es wurde noch bis ins 20.Jhrdt genutzt.
Überhaupt weiß man in der Pension "La Ferme de la Fosse Dionne" einiges zu berichten, über Dinge aus allen Jahrhunderten der Besiedelung die man in der Quelle bei Tauchgängen gefunden hat, aber auch über gescheiterte Versuche das Höhlensystem mit Tauchern zu erforschen.
![]() |
![]() |
Die Quelle war nicht besonders aktiv |
![]() |
unsere Pension "la Ferme de la Fosse Dionne" dahinter "St.Pierre" |
Auf dem Weg hinauf zur Kirche entdeckten wir dann, dass wir uns schon wieder mal auf dem Jakobsweg befanden. Er führt direkt an der Kirche vorbei und so kam es, dass wir ganz unbeabsichtigt schon am ersten Tag auf dem Jakobsweg unterwegs waren.
Mit einigem Erstaunen registrierten wir jedoch auch, dass man hier wohl auf den Erhalt von geschichtsträchtigen Gebäuden nicht besonders viel Wert legt (Ausnahme unsere Pension). Überall im Viertel sah man unbewohnte und zerfallende alte Häuser und selbst die eigentlich aus der Ferne so schön anzusehende Kirche St. Pierre, mit ihren Wasserspeiern wirkte von Nahem verwahrlost.
Insgesamt machte Tonnerre an diesem Abend auf uns den Eindruck eines verschlafenen Provinznestes, das seine besten Zeiten schon lange hinter sich hat.
![]() |
Über die Treppe geht es hinauf zur Kirche |

![]() |
Blick von der Kirche auf Tonnerre |
![]() |
St.Pierre |
St. Pierre steht auf einem Plateau, auf dem sich auch schon in früherer Zeit Befestigungsanlagen befanden. Die Kirche selbst stammt ursprünglich aus dem 12.Jhrdt. aus dieser Zeit ist jedoch nur noch ein Portal erhalten.
Bis wir wieder von dort oben herunter gelaufen waren und die Hauptstraße im heutigen Stadtzentrum gefunden hatten, machten dort schon die Restaurants zu. Es war gerade mal 21.30.
Ein Glück fanden wir eine asiatische Pizzeria (!), wo man uns als letzte Gäste noch einließ, uns recht schnell "abfütterte" und eine Stunde später freundlich aber bestimmt hinaus komplimentierte, weil nämlich um 22.30 auch hier geschlossen wurde.
Auf dem Heimweg dann, entdeckten wir das mittelalterliche Hospital von Tonnerre und beschlossen, uns das am nächsten Tag möglichst auch innen anzusehen.
Als einzige Gäste und völlig alleine im ganzen Haus, verbrachten wir eine geruhsame Nacht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen